Arbeiten mit der Schneiderpuppe

Schneiderpuppe
Stoffbüste

Arbeit an der Schneiderpuppe (*)

Die Schneiderpuppe bietet viele Möglichkeiten, die für jeden Schneider von unschätzbarem Wert sind. Egal ob du Anfänger oder bereits Nähprofi bist. Die Puppe wird für dich eine verbindliche Nähassistenz. Du wirst sicher nicht mehr ohne arbeiten wollen.

Das Geheimnis professionell aussehender Kleidungsstücke ist der richtige Sitz. Einen guten Sitz erreichst du, wenn du nach Maß schneiderst, also nach den Körpermaßen. Hast du eine Standard-Puppe gekauft, dann solltest du diese im ersten Schritt deinen Maßen anpassen.

  • Beginne damit, deine Körpermaße mit einem Maßband abzunehmen und notiere die Daten.
  • Wenn du die eigenen Maße nimmst, kann es ein Vorteil sein, wenn dir jemand dabei behilflich ist. Trage während des Maßnehmens nur Unterwäsche.
  • Übertrage die Maße nun auf die Schneiderpuppe. Wenn die Puppe
    Schneiderbüste

    Verstellbare Schneiderbüste (*)

    verstellbar ist, drehe an den vorhandenen Einstellungspunkten, bis du annähernd die Maße erreicht hast, die deinen gleichen. An den Stellen, die noch abweichen, kannst du mit einer Polsterung ausgleichen. Das gilt auch für Puppen, die nicht verstellbar sind.

  • Zum Aufpolstern kannst du Polyesterwatte oder Schaumstoff verwenden. Schneide aus dem Gewebe dünne und schräge Streifen und klebe diese auf. Und zwar direkt an Ort und Stelle. So lange, bis das Maß erreicht ist.
  • Ziehee der Puppe einen deiner BHs über. Die Körbchen kannst du mit Polstermaterial stabilisieren. Polstere so lange, bis die Maße der Puppe mit deinen Maßen übereinstimmen.
  • Schultern, die unterschiedlich in der Höhe sind, können durch die Gewebestreifen angeglichen werden. Die Taille wird auch mit dem gleichen Gewebe aufgefüllt, bis die korrekten Maße erreicht sind.
  • Hast du die Puppe ordentlich mit feinen Streifen perfekt auf dein Maß gebracht, kannst du zum Abschluß eine dünne Schicht breites Band um alles legen. Besser wäre aber ein kompletter Überzug aus flexibler Baumwolle/Viskose. Dann bleiben die Polsterungen geschützt, während du Kleidungsstoff auf und abnehmen kannst. Einen Überzug kannst du selbst nähen oder du kaufst einen fertigen.

Überprüfe den Stoff, welchen du für dein Werkstück verwenden möchtest. Ist das Muster geeignet für das Endprodukt, was es mal werden soll? Drapiere den Stoff daher über die Puppe und stecke ihn grob fest. So kannst du überprüfen, wie der Stoff fällt und ob das Muster so zur Geltung kommt, wie du es dir vorgestellt hast. Danach kannst du Markierungen setzen, wohin die Taschen und Knopflöcher gehören sollen. Mache die Positionen fest für den Kragen oder das Revers. Lege fest, an welchen Stellen Borten, Spitzen oder Applikationen angebracht werden. Schaue, wie der Stoff fällt und wie er von der Puppe hängt. Und stecke die Säume ab.

Nach jedem Arbeitsschritt kannst du die Fortschritte überprüfen, in dem du dein Material über die Puppe hängst. Das ist auch ideal, um eventuelle Nähfehler gleich zu erkennen und auszugleichen. Du erkennst den richtigen Sitz und kannst Anpassungen vornehmen, ohne das Kleidungsstück jedes Mal selbst anprobieren zu müssen. An sich selbst lassen sich Änderungen auch nicht umsetzen. Denn sobald du dich bückst, um etwas anzuzeichnen, würde der Stoff in die falsche Position verrutschen.

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